Georg Oberdieck erhält den Heinz Maier-Leibnitz-Preis

Bonn, 02.03.2020. Der Bonn Junior Fellow Georg Oberdieck (31) erhält gemeinsam mit neun weiteren ausgezeichneten Personen den Heinz Maier-Leibnitz-Preis, die wichtigste Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland. Das hat ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingesetzter Auswahlausschuss in Bonn beschlossen. Die Verleihung der mit je 20.000 Euro dotierten Auszeichnung findet am 5. Mai in Berlin statt.

Seit 1977 wird der Heinz Maier-Leibnitz-Preis jährlich an herausragende Forscherinnen und Forscher verliehen, die sich in einem frühen Stadium ihrer wissenschaftlichen Laufbahn befinden und noch keine unbefristete Professur innehaben. Der Preis dient als Anerkennung und zugleich als Ansporn, diese Laufbahn eigenständig und gradlinig fortzusetzen. Benannt ist er seit 1980 nach dem Atomphysiker und früheren DFG-Präsidenten Heinz Maier-Leibnitz, in dessen Amtszeit (1973–1979) er erstmals vergeben wurde.

Georg Oberdieck arbeitet in einem Teilgebiet der algebraischen Geometrie. In der algebraischen Geometrie untersucht man geometrische Objekte, die durch algebraische Gleichungen beschrieben werden. Es stellt sich oft die Frage, wie viele geometrische Objekte einer bestimmten Art in bestimmten Zusammenhängen auftreten. Derartige Zählaufgaben werden enumerative algebraische Geometrie genannt. Konkret tauchen solche Zählprobleme beispielsweise in der theoretischen Physik auf. Oberdieck hat derartige Probleme in konkreten physikalischen Kontexten gelöst und dabei auch die mathematische Struktur dieser Objekte deutlich besser beschrieben, als dies bis dato der Fall war. Besonders einflussreich ist seine mit Aaron Pixton verfasste Arbeit „Gromov-Witten theory of elliptic fibrations: Jacobi forms and holomorphic anomaly equations“. In dieser Arbeit beweisen beide Autoren ihr beeindruckendes Verständnis von Methoden aus verschiedenen Gebieten, die sie virtuos auf ihre Kernfragen anwenden.

Georg Oberdieck studierte bis 2011 Mathematik an der ETH Zürich. Im Jahr 2015 promovierte er bei Rahul Pandharipande, einem der führenden Experten für moderne algebraische Geometrie, mit dem Titel "The enumerative geometry of the Hilbert schemes of points of a K3 surface". Danach arbeitete er am MIT als C.L.E. Moore Instructor und ist seit September 2018 Bonn Junior Fellow am Hausdorff Center for Mathematics.

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