Jessica Fintzen gewinnt den Whitehead-Preis der London Mathematical Society

Bonn, 07.07.22. Jessica Fintzen, Professorin an unserem Mathematischen Institut und erst seit wenigen Monaten Mitglied des Hausdorff Centers, wurde mit dem Whitehead-Preis der London Mathematical Society (LMS) für ihre bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Darstellungstheorie ausgezeichnet, insbesondere - über das (lokale) Langlands-Programm - im Zusammenhang mit zahlentheoretischen Fragestellungen.

Die Gewinner*innen des LMS-Preises 2022 wurden auf der Tagung der Gesellschaft am 1. Juli 2022 bekannt gegeben. Der Whitehead-Preis wird alljährlich von der London Mathematical Society an mehrere im Vereinigten Königreich tätige Mathematiker*innen verliehen, die sich in einem frühen Stadium ihrer Karriere befinden. Der Preis ist in Erinnerung an den Pionier der Homotopietheorie, J. H. C. Whitehead, benannt.

In der Laudatio heißt es: "Fintzen's main work has contributed to the understanding of the representations of a p-adic group, especially its supercuspidal representations. Among other things, Fintzen's work has led to the construction of previously unknown representations, sharpened our understanding of when tame constructions of types and representation are valid, and extended results into the modular representation setting." Hier findet man die gesamte Zitierung.

Jessica Fintzen selbst brauchte ein paar Tage, um die Bedeutung der Auszeichnung zu begreifen. Sie erhielt die Nachricht zu einem Zeitpunkt, als sie auf einer Diensreise in England war und ihr Laptop kaputt ging. Erst eine genauere Recherche ein paar Tage später zeigte ihr, welche Bedeutung der Whitehead-Preis tatsächlich hat und welche berühmten Mathematiker*innen ihn bereits erhalten haben, darunter die Fields-Medaillengewinner Caucher Birkar, Simon Donaldson, Timothy Gowers, Martin Hairer und James Maynard, aber auch Andrew Wiles und Richard Taylor. Und mit Ana Caraiani, Barbara Niethammer und Catharina Stroppel waren auch einige aktuelle Bonner Mathematikerinnen in den letzten Jahren unter den Preisträger*innen.

Jessica Fintzen hat an der Harvard University promoviert und war als Postdoc an der University of Michigan, am Institute for Advanced Study und am Trinity College der University of Cambridge tätig. Ab 2020 arbeitete sie als Assistenzprofessorin an der Duke University und als Royal Society University Research Fellow und Dozentin an der University of Cambridge. Im April 2022 wechselt Jessica Fintzen als W3-Professorin an das Mathematische Institut der Universität Bonn.