Zwei HCM-Mitglieder mit hochrangigen Auszeichnungen der Breakthrough Prize Foundation geehrt

Ana Caraiani gewinnt den New Horizons in Mathematics Prize und Vera Traub den Maryam Mirzakhani New Frontiers Prize

Bonn, 22.09.2022. Ana Caraiani, unser neuer Hausdorff Chair, erhält einen hochdotierten Forschungspreis. Sie wird mit dem New Horizons Prize in Mathematics ausgezeichnet. Der mit 100.000 Dollar dotierte Preis wird an Nachwuchswissenschaftler*innen verliehen, die bereits einen bedeutenden Einfluss auf ihr Fachgebiet ausgeübt haben. Darüber hinaus erhält Vera Traub, Juniorprofessorin am Forschungsinstitut für Diskrete Mathematik, den mit 50.000 Dollar dotierten Maryam Mirzakhani New Frontiers Prize, der an bis zu drei herausragende Mathematikerinnen vergeben wird, die ihre Promotion innerhalb der letzten zwei Jahre abgeschlossen haben.

Ana Caraiani
Vera Traub

Der weltweit größte Wissenschaftspreis, der Breakthrough Prize, beinhaltet in jedem Jahr bis zu fünf mit 3 Millionen Dollar dotierte Preise für bedeutende Beiträge zu den Grundlagen der Physik, der Biowissenschaften und der Mathematik. Zum elften Mal werden mit dem Breakthrough Prize, der auch als "Oscar der Wissenschaft" bekannt ist, die besten Wissenschaftler*innen der Welt ausgezeichnet. Jeder Preis ist mit 3 Millionen Dollar dotiert und wird in den Bereichen Biowissenschaften, Physik und Mathematik verliehen. Darüber hinaus werden jedes Jahr bis zu drei New Horizons in Physics Prizes, bis zu drei New Horizons in Mathematics Prizes und bis zu drei Maryam Mirzakhani New Frontiers Prizes an Nachwuchsforscher*innen vergeben. Die Breakthrough-Preise wurden von Sergey Brin, Priscilla Chan und Mark Zuckerberg, Julia und Yuri Milner sowie Anne Wojcicki gestiftet und werden von den von ihnen gegründeten Stiftungen finanziert. Auswahlkommissionen, die sich aus früheren Breakthrough-Preisträger*innen in den einzelnen Bereichen zusammensetzen, wählen die Gewinner*innen aus.

Ana Caraiani erhält den New Horizon in Mathematics Prize für "diverse transformative contributions to the Langlands program, and in particular for work with Peter Scholze on the Hodge-Tate period map for Shimura varieties and its applications".
 Seit einigen Wochen hat sie einen Hausdorff Chair am HCM inne. Diese zusätzlichen W3-Professuren werden seit der Gründung des Hausdorff Center kandidat*innenorientiert mit herausragenden internationalen Wissenschaftler*innen besetzt. Die 37-jährige Rumänin ist die erste Frau auf dieser Position. Ana Caraiani hatte zuvor bereits eine enge Verbindung zu Bonn: 2016 wurde sie Bonn Junior Fellow und war nach ihrem Ruf an das Imperial College London bis zuletzt als Bonn Research Fellow mit dem Hausdorff Center verbunden. Sie arbeitet an der Schnittstelle zwischen dem Langlands-Programm und arithmetischer Geometrie. 2007 wurde Ana Caraiani von der Association for Women in Mathematics mit dem Alice T. Schafer Prize ausgezeichnet. 2018 war sie eine der Preisträger*innen des Whitehead-Preises der London Mathematical Society, und 2020 wurde sie mit dem EMS-Preis geehrt. Wenige Wochen nach dem Antritt ihres Hausdorff Chairs ist sie von den exzellenten Möglichkeiten in Bonn sehr überzeugt: "Bonn ist einer der besten Orte der Welt, um sich mit arithmetischer Geometrie zu beschäftigen."

Vera Traub erhält den Maryam Mirzakhani New Frontiers Prize für "advances in approximation results in classical combinatorial optimization problems, including the traveling salesman problem and network design". Auch sie wurde kürzlich an die Universität Bonn berufen, als Juniorprofessorin am Forschungsinstitut für Diskrete Mathematik. Sie ist ebenfalls Mitglied des HCM. Zuvor war sie Postdoktorandin in der Gruppe von Rico Zenklusen an der ETH Zürich. Wie Ana Caraiani hat auch Vera Traub eine langjährige Bindung zur Universität Bonn: Ihre Dissertation hat sie 2020 bei Jens Vygen am Forschungsinstitut für Diskrete Mathematik beendet und dafür renommierte Preise erhalten (den Hausdorff-Gedächtnispreis sowie den EATCS Distinguished Dissertation Award). In ihrer Dissertation erzielte Vera Traub wichtige Durchbrüche bei offenen Fragen des Traveling Salesman Problems (TSP, "Problem des Handlungsreisenden"). Anschließend gelangen ihr fundamentale Fortschritte beim Netzwerkdesign. Das TSP und das Netzwerkdesign zählen zu den prominentesten Problemen der kombinatorischen Optimierung.

Fotos (c) Barbara Frommann / Universität Bonn